Guten Morgen – Sabah el khear!


Was für eine Nacht! Der Mond schien hell durch die Schilfmatten, das Meer plätscherte gleichmäßig und leise – alles war wie ein Traum. Heute morgen wurde ich früh wach, pünktlich zum Sonnenaufgang um kurz vor sechs. Selten habe ich mich so früh schon so ausgeschlafen und lebendig gefühlt. Als ich die Tür meiner Hütte geöffnet habe, konnte ich den ganzen Golf überblicken, zusehen, wie die Sonne sich über die Berge von Arabien erhob. Was für eine wunderschöne Landschaft, schwer sich vorzustellen, welche Kriege trotz allem hier geführt wurden und werden ... zum Glück im Moment nicht unmittelbar hier, aber Israel ist zum Greifen nah, keine 40 km entfernt.

Über Nacht hat die Flut allen möglichen Kleinkram angeschwemmt, Dosen und Flaschen mit hebräischen Schriftzügen, die für mich nicht zu entziffern sind ... ich schaue auf Jordanien, während hinter mir die Berge des Sinai von der aufgehenden Sonne zu ihren Pastellfarben erweckt werden. Wieder schimmert alles rosa und orange. Es ist so unglaublich still hier, als gäbe es keine Menschen außer mir, nur den Wind und die Wellen. Ein paar Vögel zwitschern in der Ferne. Ein Hund bellt im Spiel, während er den angeschwemmten Flaschen in der Brandung nachjagt. Keine Flugzeuge, keine Autos, keine Elektrizität. Himmlisch. Jetzt sehe ich Muhammed mit Tee und Gebäck auf mich zukommen – ich bin einfach nur glücklich hier zu sein, wo alles so wunderschön und friedlich ist.

Keine Kommentare: